Paris

Ein Tag in Paris: To-Do-Liste für Extravagante

In Paris ist es leicht, im Luxus zu schwelgen. Umso schwerer fällt die Wahl der Ziele für einen unvergesslichen Tag an der Seine. Ein Vorschlag für 24 Stunden ‚joie de vivre‘.

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Die Zeiten, in denen das Ritz unangefochtener König unter den Grand Hotels in Paris war, sind vorbei. Selbst Grand Hotelier und entsprechend detailversessen, fühle ich mich im Le Bristol derzeit wohler. Ich suche ein Hotel nicht danach aus, ob ich mir die Etage mit Madonna teile; wahrer Luxus schreit nicht, wahrer Luxus ist leise. Im Le Bristol ist er einfach selbstverständlich. Das Traditionshaus in der Rue Faubourg Saint-Honoré in unmittelbarer Nähe zum Élysée-Palast, dem Place de la Concorde und der Champs-Élysées ist wie eine echte Grande Dame, die es nicht nötig hat, ihren Status vor sich herzutragen. Hier werden von der Ausstattung über die Gastronomie bis zum Service bei der Qualität einfach keine Abstriche gemacht – koste es, was es wolle. Das À-la-carte-Frühstück (Preise zwischen €45 bis €85 Euro) ist nicht nur eine Gaumenfreude und Augenweide, sondern spart dank exzellent funktionierendem Service auch Zeit – denn davon hat man in Paris nie genug. Ausführliche Impressionen von meinem Aufenthalt in einem der besten Hotels in Europa finden Sie hier.

Hotel Le Bristol Paris
Foto: Die Josephine Baker Suite im Le Bristol ® Oetker Collection

Fitness entlang der Seine

Wer im Zentrum von Paris joggen möchte, findet in Paris großartige Bedingungen vor. Ich bin aus purer Freude an der Kulisse hier ganz privat meine erste Halbmarathon-Distanz gelaufen – immer an der Seine entlang. Meine Empfehlung ist, sich vom Eiffelturm aus in südwestlicher Richtung am rechten Seine-Ufer entlang zu bewegen, um die größten Touristenmassen zu meiden. Für mich wurde die Fitness-Routine auf diese Weise gleichzeitig zu einer spannenden Sightseeing-Runde. Wer am Gare du Pont die Seine überquert, kann nach etwa fünf Kilometern Strecke vorbei am Fußballstadion und dem legendären Tenniscourt Roland Garros den weitläufigen Park Bois de Boulogne am Rande der Altstadt zum Auslaufen nutzen – für mich als Tennis-Enthusiast ein besonderes Erlebnis. Am westlichen Ende des Parks findet sich mit dem Golf du Bois de Boulogne übrigens auch die zentralste Golfanlage der Stadt.

Eiffelturm Paris
Foto: Immer wieder beeindruckend - der Eiffelturm

Lunch im Bistro Brute

Wer in Paris auch nur eine einzige mittelmäßige Mahlzeit zu sich nimmt, ist selbst schuld – auch wenn es gerade in der Altstadt leicht ist, sich in eines der Touri-Restaurants mit fragwürdigem Preis-Leistungs-Verhältnis zu verirren. Mich hat im Frühjahr 2018 vor allem das von lokalen Kennern hochgelobte Bistro Brute überzeugt. Mickael Poyault serviert dort innovative französische Küche auf hohem kulinarischen Niveau, die auch an einem aktiven Paris-Tag nicht wie ein Stein im Magen liegt. Seine Teller sind innovativ und technisch anspruchsvoll, erfüllen jedoch zugleich meine Ansprüche an authentische französische Kochkunst. Bei den Preisen bleibt der Maître zudem dem Bistro-Konzept treu: Zwischen 30 und 65 sind die Mittagsmenüs mit drei bis sechs Gängen auf diesem Niveau ausgesprochen erschwinglich. Für passende Weine zu jedem Gang kommen insgesamt noch einmal 30 bis 45 Euro hinzu. Das Bistro Brute ist mein Feinschmecker-Leuchtturm inmitten all der Touri-Lokale im 8. Arrondissement.

Bistro Brute Paris
Foto: Im Bistro Brut wird innovative französiche Küche serviert ® MARIE CLAIRE ALBUM

Le Marais mit dem Fahrrad

Das Fahrrad ist das beste Transportmittel, um die Altstadt von Paris zu erkunden. Räder und E-Bikes zu bequemen Tagestarifen ab ca. 15 Euro gibt es zum Beispiel bei Paris Bike Tour: https://parisbiketour.net/de/radverleih-paris-zentrum/. Der Grund, warum ich in Paris so gern mit dem Fahrrad unterwegs bin: Es verleiht Flexibilität und passt stressfrei auch durch die kleinen malerischen Gassen des beliebten Sightseeing-Viertels Le Marais. Die kulturell vielschichte Nachbarschaft im 3. und 4. Arrondissement hat viel zu bieten: von extravaganten Boutiquen mit klassischem über uralte jüdische Bäckereien bis hin zu kleineren, aber dafür umso exklusiveren Ausstellungen. Eine eher zufällige Entdeckung hat mich bei meinem letzten Besuch besonders begeistert: Das Musée Carnavalet etwa stellt die Geschichte von Paris in einer kontrastreichen Mischung aus 3D-Modellen und Belle-Époque-Gemälden dar. Empfehlenswert ist Le Marais besonders am Wochenende, wenn in anderen Arrondissements viele Läden geschlossen sind. Während der Fashion Week Ende Februar/Anfang März wird das Quartier zum pulsierenden Herzen der Modewelt.

Paris
Foto: Malerische Straßenzüge in der französischen Hauptstadt

Dinner im Epicure

Selbst wenn Sie sich nicht für eine Übernachtung im Le Bristol entscheiden, ist die hauseigene Küche die Fahrt ins 8. Arrondissement allemal wert. Das Hotel vereint gleich vier Michelin-Sterne unter seinem Dach, von denen gleich drei auf Eric Frechon und sein Flaggschiff-Restaurant Epicure entfallen. Aber Achtung: Wer nicht mindestens einen Monat im Voraus bucht, muss es gar nicht erst versuchen. Der Starkoch, der 2017 von Staatspräsident François Macron zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen wurde, genießt den Status eines nationalen Kulturerbes wie einst Paul Bocuse. Das Epicure selbst wurde bereits mehrfach als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet. Wer tief in die Kunst dieser Ausnahmeküche eintauchen will, ist mit dem Auswahlmenü des Chefs für €340 gut beraten – besser und vor allem französischer kann man nirgendwo in Paris speisen. Die Käse-Auswahl sucht auf der ganzen Welt ihresgleichen. Dasselbe gilt für den blauen Hummer, eine ausgesprochen seltene Delikatesse. Ich kann Sie nur warnen: Ein Abend im Epicure verdirbt sie für immer.

Restaurant Epicure Paris
Foto: Feine Küche im mehrfach ausgezeichneten Restaurant Epicure ® Oetker Collection

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